Für die Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg haben die Mitglieder des Stadtverbandes den Parteilosen Daniel Fuhrhop als Kandidaten nominiert. Heute erhielt er (als einziger Bewerber) in einer Urnenwahl 51 von 52 Stimmen. Vorausgegangen war eine Online-Veranstaltung gestern mit Grußworten von Claudia Kemfert, Wissenschaftlerin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und Oldenburgerin, und Sibylle Keupen, die als Parteilose für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im vorigen Herbst in Aachen antrat und in der Stichwahl mit 67 % der Stimmen zur Oberbürgermeisterin gewählt wurde.
Daniel Fuhrhop arbeitet als Wirtschaftswissenschaftler an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Fachgebiet Ökologische Ökonomie, doch er wurde für die kommenden sechs Monate ohne Bezüge beurlaubt.
Stellvertretend für den Vorstand des Stadtverbandes sagt Katharina Garves: „Mit Daniel Fuhrhop haben wir einen ausgewiesenen Experten für nachhaltige Stadtentwicklung als Kandidaten gewinnen können. Er bringt seine Kompetenz für eine klimagerechte Zukunft mit und ist daher ein hervorragender grüner Kandidat. Mit Daniel Fuhrhop machen wir ein Angebot über unsere Partei hinaus: durch seinen ökonomischen Hintergrund als langjähriger Unternehmer und durch seine soziale Einstellung ist er der richtige für das Amt des Oberbürgermeisters in Oldenburg.“
In seiner Nominierungsrede betonte Fuhrhop die außergewöhnliche Herausforderung durch zwei Krisen, denen wir uns stellen müssen, der Coronakrise und der Klimakrise. Wir können ihnen jedoch mit doppelter Zuversicht begegnen, sagt Daniel Fuhrhop: „Auch wenn uns dieser Gedanke momentan schwer fällt, so können wir dank der Impfstoffe hoffen, am Jahresende die Pandemie weitgehend überwunden zu haben. Wir sollten dann zurückblicken und über den Schmerz, die Sorgen und Schwierigkeiten sprechen, die dann hinter uns liegen. Zugleich aber sollten wir das Gute bewahren, das wir erlebten: So haben sich viele Menschen während der Coronakrise geholfen und diese Solidarität gibt Mut für die Zukunft. Diesen Gemeinschaftssinn können wir mitnehmen, wenn wir vorausschauen auf die Klimakrise und darauf, wie wir in der Auseinandersetzung mit ihr eine lebenswerte Stadt gestalten. Auch hier können wir zuversichtlich sein, denn viele Lösungen liegen schon bereit. Sie führen zu einer nachhaltigen und zugleich lebenswerten Stadt; diese doppelte Botschaft transportiert das Leitmotiv meiner Kampagne: Entspannt nachhaltig.“
Die beiden Ziele zeigen sich, so Daniel Fuhrhop, in den drei Kernthemen seiner Kandidatur:
- Wenn die Stadt durch neue soziale Angebote Eigentümer*innen hilft, Räume zu vermieten oder unterzuvermieten, lässt das Menschen zusammenrücken und schafft Wohnraum für alle, macht die Stadt also lebenswerter. Dies geschieht klimafreundlich in Altbauten.
- Wenn wir in Oldenburg breite und komfortable Radwege bauen, gehört das zu nachhaltigem Verkehr; vor allem aber kann man dadurch entspannt und sicher radfahren.
- Der Wallring soll in dieser Form nachhaltig umgebaut werden, und als Innovationsring sollen dort Schaufenster der Nachhaltigkeit entstehen. Er wird als Flaniermeile dazu einladen, zusammenzukommen und sich zu begegnen.
Nicht zuletzt wird ein neuer Stadtwald, den Fuhrhop als Bonus vorschlägt, das Klima schützen, aber natürlich auch die Lebensqualität erhöhen.
Um auf diese Weise ein entspannt nachhaltiges Oldenburg zu gestalten, bedarf es einer großen Anspannung, sagt Daniel Fuhrhop: „Das Ziel einer klimaneutralen Stadt 2035, dem sich auch andere Parteien verpflichtet haben, bedarf eines entschlossenen Wandels, der jahrelang versäumt wurde. Mit Gemeinschaftssinn und Zuversicht werden wir diesen Wandel meistern und ihn am 12. September einleiten.“
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