Mehr Unterstützung für Hofläden und Direktvermarktung

Foto von Shani Clicks @Pexels
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„In den vergangenen Jahren haben viele Direktvermarkter*innen viel Kreativität bewiesen und tolle Projekte realisiert, freut sich die Landtagsabgeordnete Lena Nzume (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) aus Oldenburg. Der Wunsch vieler Verbraucher*innen, Lebensmittel aus der Region direkt von den Erzeuger*innen zu kaufen, sei ungebrochen, Hofläden hätten während der Covid-19-Pandemie einen regelrechten Boom erlebt. Von diesem Schwung könnten noch viel mehr Landwirt*innen profitieren, gibt sich Lena Nzume überzeugt.

Ein jüngst in den Landtag eingebrachter Antrag von SPD und Grünen sieht vor, die Zusammenschlüsse von Erzeuger*innen und Direktvermarkter*innen weiterhin zu fördern. Dazu sollen innerhalb Niedersachsen regionale Ansprechstellen eingerichtet werden, die bei Fragen rund um Verarbeitung und Vermarktung regionaler Produkte behilflich sind. Auch die zahllosen Vorschriften bei Direktvermarktung und Hofläden sollen vereinfacht werden, so Lena Nzume weiter. „Entbürokratisierung ist auf diesem Gebiet wirklich nötig.“

Die Vorteile der Hofläden und der Direktvermarktung liegen nach Ansicht der GRÜNEN-Politikerin auf der Hand: „Kurze Transportwege tragen zum Klimaschutz bei, es fällt weniger Verpackung an, die Erlöse kommen direkt den Landwirt*innen zugute.“

Nzume betont dabei die Rolle der Hofläden als verlässliche Einnahmequelle für bäuerliche Betriebe. Die Kaufkraft vor Ort werde gestärkt. Außerdem trügen Hofläden dazu bei, dass sich die Menschen, die dort einkaufen, stärker mit ihrer Region identifizierten.

Hintergrund

Die Anzahl von landwirtschaftlichen Betrieben bis 50 Hektar Fläche ist seit Mitte der 1990er-Jahre um ca. 65 Prozent zurückgegangen, heißt es in der Begründung des Antrags. Ähnlich alarmierende Zahlen melden das Bäcker- und Fleischerhandwerk. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, würden die familiengeführten Handwerksbetriebe und die bäuerliche Landwirtschaft mittelfristig verschwunden sein. Dabei sind die bäuerlichen Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe ein unerlässliches Element im regionalen Wirtschaftskreislauf und tragen zur nachhaltigen Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln bei.

Die Krisen der vergangenen Jahre (COVID-19, Überfall Russlands auf die Ukraine und zusammengebrochene Transportketten) haben den Blick wieder verstärkt auf die Selbstversorgung gelenkt, die nicht nur im Bereich Energieversorgung einen wichtigen Stellenwert erhält, sondern auch in Hinsicht auf den Grad der möglichen Selbstversorgung mit regionalen Lebensmitteln, um die Transportwege kurz zu halten und zusätzlich das Klima zu schonen.